Hospitalismus ist ein Begriff, der den schädlichen Einfluss beschreibt, den ein langer Krankenhausaufenthalt, insbesondere bei Kindern, auf die körperliche und psychische Entwicklung haben kann. Er wurde erstmals in den 1940er Jahren von dem Kinderarzt René Spitz geprägt. Hospitalismus tritt auf, wenn Kinder über einen längeren Zeitraum von ihren Eltern oder primären Bezugspersonen getrennt sind und stattdessen im Krankenhaus oder in einer Institution leben. Die Bedingungen des Krankenhauses, wie soziale Isolation, mangelnde Stimulation, unzureichende individuelle Betreuung und Verlust von familiären Bindungen, können zu körperlichem Wachstumsrückstand, emotionalen Problemen, Verhaltensstörungen und Entwicklungsverzögerungen führen. Bei Erwachsenen (vor allem älteren Menschen) sind ähnliche negative Auswirkungen bekannt.