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Wer entscheidet, ob Pflege Zuhause oder stationär stattfindet?

Pflege zu Hause oder stationär?

Jeder Mensch hat selbst die Entscheidungsgewalt über die eigene Pflegeform. Das ändert sich erst mit dem Zeitpunkt, an dem er oder sie sich nicht mehr äußern kann oder faktisch nicht mehr in der Lage ist, die Situation einzuschätzen (z.B. bei Demenz).

Im besten Fall wurde schon lange vor dem eintretenden Fall in der Familie über die gewünschte Pflegeversorgung gesprochen und ein Dokument zur Pflegevorsorge ausgefüllt. Idealerweise eine Pflegeverfügung, die alle Punkte aufführt, die bedacht werden müssen. Sofern das unschöne Thema nie auf den Tisch kam, sollte ein offenes Gespräch nachgeholt werden.

Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass eine Aufnahme in eine stationäre Pflegeeinrichtung grundsätzlich auch ohne Pflegegrad möglich wäre. Die Kosten müssten in diesem Fall jedoch 100% selbst getragen werden. Eine nennenswerte Beteiligung an den Kosten gibt es erst ab Pflegegrad 2.¹ 

Die Entscheidung, sich für oder gegen die Pflege Zuhause zu entscheiden, sollte immer gemeinsam getroffen werden. Gemeinsam mit den Angehörigen, die eventuell selbst in die Pflege involviert sind, aber auch mit behandelnden Pflegekräften oder dem Hausarzt. Sie können aus einem objektiven Standpunkt Input geben. Man sagt zwar, dass man selbst weiß, was für einen am besten ist, aber wer gesteht sich schon gerne ein, nicht mehr selbstständig leben zu können? Der Prozess von ein bisschen Unterstützung zur aufwändigen Versorgung passiert oft schleichend. Sich auszutauschen und andere Perspektiven einzubeziehen kann da bei einer realistischen Selbsteinschätzung helfen, sowie Ängste und Sorgen ans Tageslicht bringen, denen so entgegengewirkt werden kann.

Quelle: 

¹ Bundesministerium für Gesundheit (2024, 15. Februar). Pflege im Heim. Bundesgesundheitsministerium. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflegeimheim

 

30.04.2024